Endspiel Geldsozialismus und Planwirtschaft

12.09.2016 11:54

Am Donnerstag beließ bei dem Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank der Offenmarktausschuss den Leitzins unverändert bei 0,0% und den Einlagensatz bei -0,4%, wobei das Anleihekaufprogramm unverändert bei 80 Mrd. Euro pro Monat bis März 2017 verbleiben soll. Da der Markt jedoch damit gerechnet hatte, die EZB würde auf dieser Sitzung bereits das Programm verlängern oder die gesamte Politik lockerer gestalten, gewann der Euro zum US-Dollar hinzu, was für einen leichten Preisrückgang am Edelmetallmarkt sorgte.

Die EZB beließ den Leitzins unverändert bei 0%

Die EZB erwartet eine gedämpfte wirtschaftliche Erholung bei einer nach unten revidierten Wachstumsprognose von 1,6% für 2017 (vorher 1,7%) und 1,6% für 2018 (vorher 1,7%), wobei der „Brexit“ an der schwachen ausländischen Nachfrage schuld sein soll. Da auch die Teuerung bedingt durch die niedrigen Energiepreise bei lediglich 0,2% lag, beließ die EZB die Türe für weitere monetäre Lockerung offen und zu der nächsten Sitzung am 8. Dezember könnte sie bereits weitere Maßnahmen ergreifen, um die auf billiges Geld gebaute Konjunktur mit noch mehr Fiat-Geld vor dem Kollaps zu bewahren.

Das Wirtschaftswachstum in der Eurozone ist schwach

Die weiterhin ultraexpansive Geldpolitik, die, nach Aussage des EZB-Chefs Mario Draghi, noch über das Ende des QE-Programms Bestand haben soll, wird letztlich zu einer weiteren Abwertung des Euros führen. Diese Aushöhlung der Kaufkraft wird alle Renten- und Pensionsansprüche größtenteils in Luft auflösen und private Ersparnisse in Euro werden massiv an Kaufkraft verlieren. Der folgende Chart zeigt die positive Korrelation zwischen der Ausweitung der Geldmenge im Euroraum und dem Anstieg des Goldpreises in Euro seit der Jahrtausendwende. Da Gold die stärkste aller Währungen weltweit ist, wertet sie natürlich auf wenn eine Papierwährung wie der Euro abwertet. Dies bedeutet auch, dass der Goldpreis zwangsläufig steigen muss, wenn die EZB ihre lockere Geldpolitik fortsetzt. In dem folgenden Chart sehen sie die Geldmenge im Euroraum (rote Linie) sowie die Projektion der Ausweitung dieser Geldmenge bis März des nächsten Jahres durch die monatlichen Käufe von Staats- und Unternehmensanleihen im Volumen von 80 Mrd. Euro. Erst in der vergangenen Woche hatte die EZB mit ihrem Gelddruckprogramm seit März 2015 die Billionengrenze geknackt, indem sie Anleihen und Aktien aller Euroländer aufkauften, um das marode Bankensystem zu rekapitalisieren. Das gesamte QE-Programm der EZB ist auf 1,74 Billionen US-Dollar angelegt und die Historie zeigt, dass der Goldpreis dieser Entwicklung immer folgte und zwangsläufig auch weiter folgen wird, weshalb in dem aktuellen geldpolitischen Umfeld jede langfristige Analyse zum Goldpreis nur bullisch sein kann.

Die Ausweitung der Geldmenge durch die EZB wird zu einem weiteren Anstieg des Goldpreises führen!

Für die nächste Sitzung der US-Notenbank am 21. September erwarten lediglich noch 23% der Marktteilnehmer eine Zinsanhebung. Die Wachstumsprognose für das US-BIP ist in diesem Jahr so niedrig, wie noch nie in den vergangenen Jahren mit lediglich 1,5%, während das US-Arbeitsministerium 150.000 neue Jobs im letzten Jahr wegrevidiert hat. Dazu sei angemerkt, dass die statistischen Ämter das Bruttoinlandsprodukt absichtlich nicht mit der wahren Teuerung deflationieren, da sonst offensichtlich wäre, dass sich die Wirtschaft real bereits seit zwei Dekaden im Niedergang befindet.  Angesicht dieser Fakten fragen sich viele Investoren zurecht, wie die FED eine Zinsanhebung durchsetzen will, ohne die US-Wirtschaft dabei in eine Rezession zu stoßen, die weitere QE-Programme nach sich ziehen würde, da das Bankensystem dann vermutlich kurz vor dem Kollaps stünde, ähnlich wie 2007/2008. Wagt die US-Notenbank hingegen zu der nächsten Sitzung wieder keine Zinsanhebung, so wird der Markt beginnen eine Zunahme der Inflation mit stärkerer Teuerung einzupreisen und Gold dadurch weiter ansteigen, wobei dann die letzten Widerstände genommen werden könnten, was auch noch nicht im Sinne der Notenbanken sein dürfte. Die FED ist im Zugzwang, um nicht ihre Glaubwürdigkeit völlig zu verspielen, was der wohl triftigste Grund für eine Zinsanhebung wäre, da sonst das Spiel auf Messers Schneide zwischen Inflation und Deflation außer Kontrolle geraten könnte.

AKTIENMÄRKTE UND GOLD FALLEN GLEICHZEITIG

Seit Freitag brach der amerikanische Aktienmarkt S&P500 um 3,2% und der DAX um 2,8% ein, nachdem die Aktienmärkte einen Monat lang in einer extrem engen Handelsspanne verweilten. Außerhalb dieser Handelsspanne lagen jede Menge Stopp- und Entry-Orders, sodass es nicht verwundert, dass die Märkte stärker Federn lassen mussten nachdem die Handelsspanne nach unten hin aufgelöst wurde. Auslöser für den Abverkauf war ein amerikanischer Notenbanker, der sich für eine Zinsanhebung aussprach, was wir in den letzten Wochen eigentlich andauernd hörten, ohne dass die Märkte großartig darauf reagiert hätten. Rosengreen meinte, eine Zinsanhebung wäre am 21. September angebracht, wenn man wolle, dass es bei Vollbeschäftigung bliebe. Andere Notenbanker sprechen sich hingegen für eine Zinsanhebung frühestens zum Jahresende aus.

Ein Abverkauf am amerikanischen Aktienmarkt brachte ein Minus von 2,5% zum Wochenschluss

Nur wenn es tatsächlich zu einer Zinsanhebung käme, würden die Aktienmärkte vermutlich stärker korrigieren und sogar ein begrenzter kleiner Crash wäre möglich. Ein großes Beben an den Märkten ist jedoch eher unwahrscheinlich, da Japan, England und die Eurozone munter weiter Geld drucken und so die globalen Märkte ständig mit frischem Geld fluten.

Der DAX fiel unter die wichtige Unterstützung bei 10.500 Punkte

Interessant war, dass die Edelmetalle diesmal nicht als Fluchthafen dienten, als die Aktienmärkte unter Druck kamen, sondern auch unter der Zinsphantasie Verluste verbuchten, was nur logisch zu sein scheint, bei dem aktuell völlig überkauften Terminmarkt. Wichtig bleibt weiterhin die Unterstützung bei 1.300$, denn sollte diese Marke fallen, so droht erstmals in diesem Jahr eine deutliche spekulative Bereinigung am Terminmarkt.

Wegen der Angst vor einer Anhebung der Zinsen verbuchte auch der Goldpreis Verluste

ENDSTATION PLANWIRTSCHAFT UND ARMUT

Da der Kreditzyklus längst an seinem Ende wäre und eine bereinigende Rezession seit Jahrzehnten lediglich durch billiges Geld und künstlich niedrige Zinsen hinausgeschoben wurde, nimmt der rezessive Druck in den Volkswirtschaften mit jedem weiteren Tag zu, wobei die Produktivität und das Wachstum immer weiter abnehmen. Deshalb ist es nur logisch, dass Medien und Politik monieren, der Wirtschaft fehlten die Impulse. Um die Unternehmen dazu zu bringen, mehr zu investieren, sieht das naive Gemüt nebst der lockeren Geldpolitik der Notenbanken eine vermeintliche Lösung für eine Belebung der Konjunktur in einer expansiven Fiskalpolitik der Regierungen. Der Chefvolkswirt der Dekabank, Ulrich Kater, empfiehlt beispielsweise „die Bedingungen für Wachstum zu verbessern, indem auch die Investitionen des Staates angeschoben werden“. Die Bunderegierung solle mit zusätzlichen Investitionen in Straßenbau, Bildung und Forschung die Wirtschaft ankurbeln, was eine allseits beliebte Formel von Etatisten und Sozialisten ohne grundlegendem ökonomischen Verständnis ist.

Substituiert der Staat die vermeintlich fehlende Nachfrage und Investitionen durch eigene, so kann dies nur durch die Aufnahme von Schulden geschehen, die letztlich über die Inflationssteuer von dem kleinen Mann auf der Straße gezahlt wird, dem wiederum das Geld für den eigenen Konsum und bevorzugte Investitionen fehlt. Das Geld wird also lediglich umgeleitet von Projekten, die die Menschen wollen und brauchen hin zu jenen, die unwichtig sind und die Gesellschaft verarmen lassen. Da der Staat weder Geld besitzt noch erwirtschaftet, müssen alle Ausgaben durch den verstärkten Diebstahl über eine erhöhte Besteuerung refinanziert werden. Würde die Gesellschaft wirklich noch bessere und mehr Straßen oder mehr Bildung benötigen, so würde automatisch mehr Geld in diese Sektoren fließen. Könnte der Staat Preise und Produktion besser steuern als die Marktwirtschaft bestehend aus Millionen von Individuen mit ihren persönlichen Bedürfnissen, Ideen und Schaffenskraft, so wäre der Sozialismus in der Sowjetunion, China oder aktuell in Venezuela nicht so dramatisch und unmenschlich gescheitert. Dass im 21. Jahrhundert Ökonomen und vermeintliche Experten noch immer so einen Unsinn vertreten, dürfte einerseits an der Indoktrination mit sozialistischen Ideen im staatlichen Bildungswesen liegen sowie an der durch den Wohlfahrtsstaat bedingten negativen Auslese und Degeneration der Gesellschaft seit den 60er Jahren.

Während die Sozialisten in Berlin entgegen geltenden Gesetzen die illegale Immigration in den Wohlfahrtstaat von Millionen Leistungsempfängern fördern und diese gezielt ansiedeln berichtet Eurostat, dass mittlerweile 5,5 Millionen Menschen in der Bundesrepublik von Altersarmut und sozialer Ausgrenzung bedroht sind. Vor zehn Jahren waren es hingegen nur 4,5 Millionen, was einem Anstieg von 25% entspricht. Der Anteil der über 55-Jährigen, die als armutsgefährdet gelten stieg auf 20,7%. In einer freien Gesellschaft sind derartige Zustände undenkbar, da jährlich aufgrund des technologischen Fortschritts und niedrigerer Preise die Armut letztlich immer weiter sinkt und letztlich verschwindet. Die hingegen steigende Altersarmut, trotz des ständigen Fortschritts ist die Folge steigender Inflation und Entwertung der Kaufkraft der Renten- und Pensionsansprüche aufgrund eines seit 70 Jahren anwachsenden Wohlfahrtsstaates in der Bundesrepublik Deutschland.

Nun teilt auch die Bertelsmann-Stiftung mit, dass im vergangenen Jahr 1,9 Millionen Kinder in Deutschland in Armut aufwuchsen (14,7%), was 52.000 mehr als im Vorjahr seien. 57% der Kinder zwischen 7 und 15 Jahren sind mehr als drei Jahre auf Grundsicherung angewiesen. Mehr als die Hälfte der Kinder (fast 1 Millionen) wächst dabei bei nur einem Elternteil unter Hartz-IV Bezug auf. Die Bertelsmann-Stiftung folgert, dass in Armut lebende Kinder für ihr ganzes Leben, insbesondere bei ihrer Entwicklung und den Bildungschancen, Nachteile hätten und deshalb „Politik neu gedacht werden müsse“ und fordert politisch Korrekt eine höhere Grundsicherung als bisher. Diese Einschätzung ist falsch, denn der Staat ist die Ursache der Alters- und Kinderarmut, da er die Menschen mit einer impliziten Quote von 70% viel zu hoch besteuert, sowie aufgrund der Inflation die Bildung von Ersparnissen und Eigenkapital unmöglich macht, was Armut unter den Schwächsten der Gesellschaft nur noch zusätzlich fördert. Darüber hinaus ist die Schlussfolgerung, Armut führe zu niedriger Bildung, völliger Unsinn. Es ist in Realität so, dass in der Regel eine niedrige Bildung und niedrige Intelligenz zu Armut führen, weshalb mehr Umverteilung keine nachhaltige Besserung bringt, sondern die Situation sogar langfristig noch verschlimmert. Die extrem hohe Steuerlast in Deutschland und die Umverteilung zulasten der arbeitenden Deutschen Bevölkerung, hat zusätzlich die Folge, dass sich eigentlich starke Familien deutlich weniger leisten können, was nebst einer familienfeindlichen Grundstimmung der Hauptgrund für die niedrige Fertilität in diesem Land ist, was letztlich dazu führte, dass die deutsche Bevölkerung nach Angaben des Statistischen Bundesamtes mittlerweile auf 64 Millionen schrumpfte.

Die Geschichte zeigt, dass es nie klug war, seine Ersparnisse oder seine Altersvorsorge dem Staat anzuvertrauen und gerade in diesen unsicheren Zeiten ist es von existenzieller Bedeutung, seine Ersparnisse zu sichern, um selbst und die eigene Familie nicht in Armut zu enden, die letztlich der Staat über Steuern und Inflation verursacht hat. Gold und Silber, das man selbst physisch besitzt, kann einem nicht genommen und dessen Kaufkraft nicht durch Inflation entwertet werden, weshalb man einen guten Teil seines Vermögens auf Edelmetalle setzen sollte. Diese Metalle sollte man jedoch gut verstecken, da der Staat auch hinter diesem Vermögen her sein wird. Im australischen Staat Queensland hatte erst vergangene Woche die Polizei einem Mann 5.465 Unzen Silber gestohlen, weil er vermeintliche Steuerschulden gehabt haben soll. Auch wenn man keine Steuerschulden hat, kann sich der Staat in Krisenzeiten schnell eine neue Steuer einfallen lassen, um einen in die Enge zu treiben und dann zu bestehlen.

TECHNISCHE ANALYSE ZU PALLADIUM

Die wöchentlich von der US-Terminmarktaufsicht „CFTC“ veröffentlichten Daten für Palladium sind kurzfristig zwar überkauft, doch ist die spekulative Positionierung weit von Extremwerten entfernt. Sollten die Notenbanken, allen voran die FED, ihre lockere Geldpolitik fortsetzen und Gold dabei über der Unterstützung von 1.300$ bleiben, so gäben die CoT-Daten für Palladium noch deutliches Potenzial für einen weiteren Anstieg. Doch selbst wenn es nicht so kommt, dürfte sich Palladium deutlich besser halten als Platin. Die Terminmarktdaten für Palladium sind im Vergleich zu allen anderen Edelmetallen immer noch neutral und zeigen, dass es ein Defizit am Markt gibt und die physische Nachfrage robust ist, was mittelfristig für weiter steigende Preise spricht.

Positionierung der spekulativen Anleger (Commitment of Traders)

Der Terminmarkt zeigt eine kurzfristige Übertreibung – Extremwerte sind jedoch noch deutlich entfernt

PALLADIUM IN U.S. DOLLAR

Palladium erreichte vor einem Monat den Widerstand bei 700$, an dem wir einen kurzfristigen Hedge als sinnvoll erachteten. Die Korrektur führte den Preis seither bis auf 660$ zurück und es hat sich ein kurzfristiger Abwärtstrend etabliert, der jedoch den neuen Aufwärtstrend nur korrigieren dürfte. Ein Test der Unterstützung bei 640$ scheint möglich zu sein, wobei wir danach damit rechnen, dass der Abwärtstrend bullisch aufgelöst werden könnte und ein erneuter Anstieg Richtung 700$ erfolgt. Bedingung für dieses Szenario bleibt ein Goldpreis über 1.300$ sowie ein Ausbleiben einer Zinsanhebung in den USA, denn diese könnte eine Rezession anstoßen, worunter der Palladiumpreis dann zu leiden hätte. Im großen Bild hat Palladium den langfristigen Abwärtstrend bereits hinter sich gelassen und ist langfristig als sehr bullisch einzustufen, wobei wir auf Sicht der nächsten Jahre auch hier enorme Gewinnchancen bei einer Wette auf steigende Preise sehen.

Palladium in US-Dollar korrigiert den vorherigen starken Anstieg auf hohem Niveau

PALLADIUM IN EURO

Auf Eurobasis notiert Palladium längst wieder auf den Hochs des Jahres 2011, als Gold bei 1.900$ und Silber bei rund 50$ am Markt gehandelt wurde. Palladium zeigte damit die beste Performance unter allen Edelmetallen und da die physische Nachfrage weiterhin stark ist, ist zu erwarten, dass sich der Preis auch künftig stark entwickeln wird. Im Bereich von 450€ je Feinunze rieten wir zu antizyklischen Käufen, da wir aufgrund des QE-Programms in Euroland keine tieferen Preise erwartet hatten. Auch mit dem Trendbruch über 500€ gaben wir noch einmal ein Kaufsignal. Rücksetzer sehen wir nun als Kaufgelegenheiten mit langfristig enormen Chancen.

Palladium steht wieder auf den Hochs des Jahres 2011


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