Gold, Politik und Austrian Economics

17.01.2017 14:48

Die Edelmetalle legten zum Start des neuen Jahres eine beeindruckende Rallye aufs Parkett der Handelsbörsen. Der Goldpreis stieg seit dem Tief zu Weihnachten um 90$ (+8%) an. Ein schwächerer Dollar kam dem Goldpreis dabei zur Hilfe. Da der Euro relativ stark blieb in dieser Zeit, gibt es auf Eurobasis immerhin ein Plus von 57€ je Feinunze. Der Goldpreis in US-Dollar hat mittlerweile einen wichtigen Widerstand bei 1.200$ überwunden und auf Eurobasis wurde ein Abwärtstrend genommen. Mit dem Sprung über diese Marken wurde ein weiteres prozyklisches Kaufsignal generiert, das solange intakt bleibt, solange diese Marken nicht wieder nach unten durchbrochen werden. Dem Goldpreis könnte jetzt eine weitere impulsive Aufwärtsbewegung in den nächsten Wochen bevorstehen. Fällt der Goldpreis jedoch wieder zurück, dann stünde wohl eine weitere Bereinigung des Terminmarktes mit tieferen Preisen bevor.

Silber stieg seit Jahresbeginn fast einen Dollar an

Der Silberpreis stieg seit Neujahr gar um 110 US-Cent (6,9%) an, wobei hier bei 17,30 US-Dollar je Feinunze ein signifikanter Widerstand erst noch überwunden werden muss. Auf Eurobasis konnte der Silberpreis einen Abwärtstrend erreichen, den es nun zu überwinden gilt. Ebenso wie im Gold, steht dem Silberpreis ein weiterer Anstieg bevor, wenn diese Hürden genommen werden können. Bis jetzt zeigt sich Silber relativ schwach und der Terminmarkt ist bei genauer Betrachtung sehr schlecht und die CoT-Daten fast so negativ, wie zuletzt bei 20 Dollar je Feinunze.

Gold konnte von einem schwächeren US-Dollar profitieren

KLEPTOMANEN STEHLEN MEHR ALS ERWARTET

Nach der staatlichen Presse hat der Bund im letzten Jahr einen „Überschuss erwirtschaftet“ und verbucht ein „Plus“ von 6,2 Mrd. Euro. Man muss schon richtig naiv oder ein perfide agitierender Sozialist sein, um organisierten bewaffneten Raub als „wirtschaften“ zu bezeichnen. Der Staat hat kein Geld und er erwirtschaftet keines. Alles, was die sozialistischen Utopien und der Wohlfahrtsstaat kosten, muss erst mit Waffengewalt von den Menschen unrechtmäßig gestohlen werden. Die gestiegenen „Staatseinnahmen“ sind praktisch auf das Drucken von Geld durch die EZB und die Abwertung des Euros zurückzuführen. Das BIP und die Steuereinnahmen steigen inflationsbedingt dadurch natürlich an. So kommt es, dass die Kleptomanen, trotz ihrer verschwenderischen Ausgabenpolitik, mehr Einnahmen als Ausgaben hatten im vergangenen Jahr und dies feiern, obwohl sie nie etwas produktiv zum Wirtschaftswachstum beigetragen haben.

Die Finanzielle Repression entschuldet das Bankensystem sowie den Staat und letztlich bezahlt es der Steuerzahler über die verdeckte Enteignung bzw. die verdeckte Besteuerung über Inflation. Der folgende Chart zeigt die absolute Staatsverschuldung Deutschlands einmal nominal (blaue Linie) und einmal im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung (graue Balken). Die Staatsverschuldung zum BIP ist in den letzten 7 Jahren von 78% auf 64% gesunken. Dies liegt an der Inflation und der daraus resultierenden Abwertung des Euros, was wiederum zu einem nominalen Anstieg der Wirtschaftsleistung führt. Die Schulden blieben nominal jedoch unverändert und so kam es durch die Inflation zu einer Entwertung der deutschen Staatsschulden um 17%.

Die Staatsverschuldung wird weginflationiert

Steuern sind Raub und keine demokratische Mehrheit legitimiert die gewaltsame Besteuerung eines freien Menschen. „Du sollst nicht stehlen“ und „Du sollst nicht morden“ sind christliche Grundwerte sowie universell moralische Prinzipien, die der Sozialismus grundsätzlich ignoriert und missachtet.

PREISE STEIGEN DRAMATISCH IN DER EUROZONE

Die Inflationsrate stieg in Deutschland im vergangenen Monat von 1,1% auf 1,7% an. Diese beunruhigende Entwicklung ist nur logisch, denn die Europäische Zentralbank (EZB) druckt unablässig neues Baumwollgeld und kauft dafür die Schulden von Staaten und Unternehmen auf. Bis zum Ende des Jahres 2017 sollen weiterhin monatlich 60 Mrd. Euro neu gedruckt werden, was die Kaufkraft des Euros aushöhlt. Dann wird die Europäische Zentralbank in weniger als drei Jahren 2,28 Billionen Euro neues Geld gedruckt und in Umlauf gebracht haben. Die Preise können künftig demnach nur stärker steigen und die Gefahren für den Wohlstand der Deutschen nehmen zu.

Das frisch gedruckte Geld floss in den letzten Jahren zuerst in das Bankensystem und an die Finanzmärkte, was die Aktien- und Anleihenmärkte vor einem Crash bewahrte. Nun beginnt sich die expansive Geldpolitik der EZB auf Produktions- sowie Konsumentenpreise auszuwirken. Der Ölpreis und letztlich der Benzinpreis werden steigen sowie die Nahrungsmittel im Supermarkt. Dabei werden diese Güter eigentlich nicht wirklich teurer, sondern der Euro verliert einfach seinen Wert und somit seine Kaufkraft. 1,7% Teuerung pro Jahr wären schon schlimm genug, doch verschleiern die Statistischen Ämter die wahre Preissteigerungsrate. Die reale Teuerung ist in Wirklichkeit viel höher als die offiziell ausgewiesene. Jede Hausfrau weiß, dass die Waren in den Supermarktregalen in den vergangenen zehn Jahren deutlich teurer wurden und sich deren Preise gar mehr als verdoppelt haben. In den USA gibt es verlässliche Berechnungen für die reale Inflation und diese zeigt, dass man dort zur offiziellen Teuerung weitere 5% bis 7% dazurechnen muss, um sich der realen Teuerung zu nähern. Lassen Sie sich also nicht durch die Behauptung, die Teuerung läge nur bei 1,7%, die Augen verwischen und eine vermeintliche Sicherheit einreden, die nicht existiert.

 

DEFLATION IST GUT – INFLATION IST SCHÄDLICH

Die Notenbanken begründen ihre lockere Geldpolitik gerne mit der Warnung vor einer vermeintlich gefährlichen Deflation, die man durch das Drucken von Geld verhindern wolle. Doch für wen ist ein deflationäres Umfeld wirklich gefährlich? Der einfache Arbeiter freut sich doch eigentlich über fallende Preise, denn dadurch kann er sich für seinen Lohn mehr leisten und der Wert seine Altersvorsorge steigt Jahr um Jahr an. Gefährlich ist die Deflation nur für jene, die vom Geldbetrug und der versteckten Enteignung über Inflation leben, wie beispielsweise die Geschäftsbanken oder die Regierung. Inflation ist immer eine Politik der versteckten Enteignung von Vermögen der Bürger, wobei die Banken von der Schaffung neuen Geldes profitieren, während der Staat sich seiner Schulden durch Inflation entledigt. Selbst Bundesbank-Präsident Weidmann hatte zuletzt wiederholt gewarnt, dass mit zunehmender Dauer der Anleihekäufe die Grenze zur verbotenen Staatsfinanzierung verwischt werde, womit er den Nagel auf dem Kopf trifft und unsere Aussagen bestätigt hat.

WIRTSCHAFTSWACHSTUM IST AUF SAND GEBAUT

Die deutsche Wirtschaft soll im letzten Quartal zum Vorjahr um 1,9% gewachsen sein, wie das Statistische Bundesamt mitteilt. Zum Vorquartal sei sie sogar um ein halbes Prozent gewachsen. Ursache für das relativ starke Wachstum im Vergleich zum Rest der Eurozone sollen einerseits Konsumausgaben der Verbraucher, die Ausgaben des Staates sowie der Bau von Immobilien für die Unterbringung von Immigranten sein. Folgt man dieser verqueren Logik, so müsste man einfach nur wie wild mehr Geld ausgeben, der Staat noch mehr Geld über Steuern einziehen oder Geld drucken und alle Armen und Ungebildeten der Welt ins Land holen, damit das Wirtschaftswachstum steigt. Diese Idee hört sich nicht nur dumm an, sondern sie ist es auch. Eine Wirtschaft wächst nur dadurch, indem man erst einmal spart und danach das Geld von intelligenten und kreativen Menschen produktiv investiert wird, wodurch technologischer Fortschritt geschaffen und so Waren und Dienstleistungen billiger produziert werden können. 

Wohin diese keynesianische Denkweise des Ausgebens von Geld zur Entfachung von Wirtschaftswachstum hingegen führt, sieht man derzeit in Venezuela. Die dortige Währung befindet sich in der Hyperinflation, die Menschen hungern, während der Staat sie zur Zwangsarbeit auf den Feldern zwingt. Der dortige General verteilt mit seinem Militär unterdessen Klopapier, Zucker und Fleisch, wobei die Regimegegner leer ausgehen. Jetzt hat das dortige Parlament in dieser Woche den Präsidenten Maduro letztlich entmachtet, wobei auch ein anderer Führer die Wirtschaft nicht weiser und besser lenken können wird. In einer Wirtschaft bilden Angebot und Nachfrage von Millionen oder Milliarden von Menschen Preise und Produktionsprozesse, was nie ein Mensch nur annähernd fassen und besser planen können wird, als jeder für sich selbst. 

Europa befindet sich leider auf dem gleichen Irrweg wie Venezuela, denn die Preise, wie beispielsweise die für Geld, werden längst von den Zentralbanken planwirtschaftlich diktiert. Die Niedrigzinsen haben zu einer Sparverweigerung geführt, weshalb auch kein Geld für reale Investitionen vorhanden ist und die Wirtschaft gar nicht nachhaltig wachsen kann. Bei dem vermeintlichen Wirtschaftswachstum von 1,9% handelt es sich lediglich um eine Scheinblüte sozialistischer Marktverzerrungen, die durch das neu gedruckte Geld in einigen staatlich subventionierten Branchen zu Wachstum führt. Roland Bader, ein bekannter libertärer Verfechter der Österreichischen Schule schrieb einst: „Wir werden nachhungern müssen, was wir [auf Kredit] vorausgefressen haben“. Ein Leben auf Pump ist eben nicht nachhaltig und führt letztlich in die Armut. Weiterhin dürfte es sich bei dem vermeintlichen Wachstum um eine statistische Verzerrung handeln, da die wahre Teuerung nicht berücksichtigt wird. Es handelt sich somit in jeder Hinsicht um eine inflationäre Scheinblüte, doch nicht um reales Wirtschaftswachstum, das das Pro-Kopf Einkommen anheben würde. Der folgende Chart zeigt, dass das Wirtschaftswachstum in der Eurozone nicht anstieg, obwohl die Europäische Zentralbank die Geldmenge seit 2008 um 70% erhöhte. Doch ist das noch nicht alles, denn diese Scheinblüte wird vergehen und die Konjunktur, die auf Sand bzw. Baumwollgeld gebaut wurde, wird wieder einbrechen. Dies wird jedoch dann umso stärker und schlimmer geschehen.

Das BIP in Europa konnte trotz des vielen Geldes nicht ansteigen

Ohne das Drucken von Geld und der Abwertung des Euros wäre die Wirtschaft in Europa längt stärker eingebrochen, doch so wird dies verzögert bzw. statistisch durch falsche Inflationszahlen verschleiert. Der Euro ist von 1,40$ auf zuletzt 1,07$ gefallen und real war der Einbruch des Euro noch viel stärker, wie der Anstieg des Goldpreises eindrucksvoll vor Augen führt. Der folgende Chart zeigt, wie die Geldmenge im Euroraum seit dem Jahr 2000 von 2000 Mrd. Euro auf aktuell 7000 Mrd. Euro durch die EZB erhöht wurde. Der Goldpreis stieg im gleichen Zeitraum von 300€ auf 1.125€ an, womit die Abwertung des Euros durch einen Anstieg des Goldpreises wieder ausgeglichen wurde.

Wird Geld durch die Notenbanken gedruckt, so steigt der Goldpreis.

Das Umfeld für Edelmetalle ist weiterhin sehr gut. Angesichts konjunktureller Scheinblüten in der Wirtschaft, wird man am Aktienmarkt nach Inflation wohl eher Verluste erleiden in der kommenden Dekade. Auch Anleihen sind bei den Niedrigzinsen unattraktiv und bergen ein hohes Ausfall- sowie Kursrisiko in einer möglicherweise schon nahen Wirtschaftskrise. Gold und Silber sind hingegen historisch unterbewertete Anlageklassen, die einen Schutz vor Inflation und Enteignung bieten, während sie gleichzeitig in einer Wirtschaftskrise ausfallsicher sind. In den heute schwierigen Zeiten bleibt keine Alternative, als zumindest einen guten Teil seines Vermögens mittels Edelmetallen vor den aufkommenden Gefahren zu schützen. 

TECHNISCHE ANALYSE ZU GOLD

Die wöchentlich von der US-Terminmarktaufsicht „CFTC“ veröffentlichten Daten für Silber zeigten in den vergangenen Monaten eine durchschnittliche Bereinigung bei dem Preisrückgang auf 16$. Im Verhältnis zum Open Interest zeigt sich eine deutliche Divergenz und die Positionierung ist eigentlich so schlecht wie zuletzt bei fast 21$. Dennoch gab es in den Jahren 2009 bis 2011 eine Zeit, in der gerade bei solchen Daten das Silber die stärksten Anstiege hatte, wofür der Goldpreis jedoch weiter ansteigen muss. Eine bärische spekulative Übertreibung lässt sich bisher nicht erkennen, die auf einen Short-Squeeze und einen schnellen Anstieg schließen lassen würde.

Positionierung der spekulativen Anleger (Commitment of Traders)

Der Terminmarkt im Silber steht nahe einem Extremwert

SILBER IN US-DOLLAR

Gleich am ersten Handelstag nach Weihnachten stieg der Silberpreis weiter an. Es hat sich ein kurzfristiger Aufwärtstrend herausgebildet, der den Silberpreis bisher bis nahe an den Widerstand bei 17,30$ führte. Kann der Silberpreis darüber springen, dann ist das Schlimmste ausgestanden und im Gleichlauf mit einer Goldpreisrallye über 1.200$ könnte Silber bis zum nächsten Widerstand bei 18$ sprinten. Da der Terminmarkt noch keine spekulative Übertreibung auf der Shortseite aufweist, benötigt Silber als Katalysator entweder exogene politische Faktoren, eine stärkere Wirtschaftsentwicklung oder einen steigenden Goldpreis, um jetzt in die Gänge zu kommen. Aufgrund der Situation am Terminmarkt, ist zu erwarten, dass der Silberpreis erst mit einer Zeitverzögerung dem Goldpreis folgen wird. Ähnlich lief es vor einem Jahr, als erst der Goldpreis stieg und zwei bis drei Monate später dann der Silberpreis den Anstieg vom Gold in den Schatten stellte. Auf der Unterseite ist die Unterstützung bei 16$ wichtig.

Silber hat einen kurzfristigen Aufwärtstrend ausgebildet

SILBER IN EURO

Nach dem Ausbruch von Silber über den Widerstand bei 16€ je Feinunze, ist dieser Widerstand nun eine Unterstützung geworden, die aktuell getestet wird. Aufgrund des schwachen Euros und der QE-Programme seitens der Europäischen Zentralbank, ist es gut möglich, dass dieser Test der Unterstützung von Erfolg gekrönt sein wird. Sobald der rot eingezeichnete Abwärtstrend bricht, erfolgt ein neuer Anstieg bis auf 18,50€ und darüber. Das Ende des aktuellen Rücksetzer bietet eine gute Möglichkeit um weitere physische Käufe zu tätigen. Da es überirdisch nur sehr wenige verfügbare Lagerbestände gibt, wird der Silberpreis bei steigender Nachfrage langfristig deutlich stärker ansteigen als der Goldpreis in den kommenden Jahren, weshalb man unbedingt Silber zu seinem Edelmetalldepot beimischen sollte.

Der Aufwärtstrend für Silber in Euro hat gehalten


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