Chinashop geschlossen - Globale Lieferketten brechen zusammen

10.02.2020 15:57

Ein großer Teil der chinesischen Wirtschaft steht still und die weltweiten Lieferketten drohen abzureißen. Das Coronavirus breitet sich bis dato weiter exponentiell aus und langsam stellt sich nicht mehr die Frage ob, sondern nur noch wann das Virus die Blasenmärkte anstechen wird. Offiziell sollen sich weltweit 37.592 Menschen mit dem Virus infiziert haben und 814 daran gestorben sein. Dass das chinesische Regime diese Zahlen stark schönt, um die Kontrolle im Land zu behalten, dürfte offenkundig sein.

Die offiziellen Zahlen werden zu niedrig ausgewiesen

Versehentlich geleakte Zahlen seitens des Regimes zeigten vor einer Woche, dass die Infektionen und Tode etwa zehnmal höher sind, als sie offiziell ausgewiesen werden. Dieses Regierungs-Leak passt zu den Insiderinformationen des bekannten chinesischen Milliardärs und Regimeflüchtlings Guo Wengui. So sollen bereits 1,5 Millionen Menschen positiv auf den Virus getestet und 50.000 an dem Virus verstorben sein. Allein in Wuhan sollen in den letzten 17 Tagen täglich 1.200 Leichen eingeäschert worden sein. Dies würde erklären, warum die chinesische Quarantänezone über das Wochenende auf 400 Millionen Chinesen ausgeweitet wurde, womit fast ein Drittel Chinas aktuell unter Hausarrest steht und die Wirtschaft in diesem riesigen Gebiet zum Stillstand gekommen ist. Viele Familien ohne Rücklagen und Vorräte leiden unter dieser Quarantäne, weshalb das Regime Unruhen fürchtet und alles daransetzt, den Ausbruch einzudämmen und unter Kontrolle zu bekommen. Wer das Haus verlässt, wird verhaftet und oftmals nicht wiedergesehen, Whistleblower und Journalisten werden verhaftet und verschwinden.

Einige internationale Konzerne planten in der kommenden Woche ihre Produktion wieder hochzufahren, doch ist dies nach der neuerlichen Eskalation äußerst fraglich. Das Industriezentrum Shenzhen sowie sieben der acht größten Häfen Chinas wurden abgeriegelt, womit die weltweiten Liefer- und Wertschöpfungsketten zum Erliegen kommen werden, wenn die Produktion nicht bald wieder aufgenommen werden kann. China ist Deutschlands wichtigster Handelspartner mit 5.000 Unternehmen vor Ort und drittwichtigster Exportmarkt. Viele deutsche Unternehmen sind auf die Produkte und Halbfertigerzeugnisse aus China angewiesen – ohne diese stehen die Bänder still und wir importieren die Rezession nach Deutschland. Zwei Drittel der Lieferketten von China nach Japan sind bereits abgerissen. Mit Fiat-Chrysler erwägt der erste Autohersteller die Produktion in ganz Europa wegen fehlender Teile zu stoppen. Die weltweiten Frachtraten waren zuletzt wegen der Konjunkturabkühlung bereits eingebrochen, doch das Virus wird den Welthandel jetzt zusätzlich massiv treffen.

Die weltweiten Frachtraten brechen weiter ein. Quelle: zerohedge.com

Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt produziert mittlerweile 17% der Weltwirtschaftsleistung, während es zu Zeiten der Sars-Epidemie nur 4% waren. JP Morgan hat die Wachstumsprognose Chinas für das erste Quartal von 6,3% auf 1% reduziert, doch angesichts der neuerlichen Eskalation wird die chinesische Wirtschaft im ersten Quartal sehr wahrscheinlich schrumpfen. Gelingt die Eindämmung des Virus, dann ist im zweiten Quartal ein Nachholeffekt und eine Normalisierung des internationalen Handels zu erwarten. Entwickelt sich der Ausbruch hingegen zur Pandemie, dann wird das Coronavirus eine weltweite Rezession und Stagflation auslösen.

2019-nCov stellt SARS bei weitem in den Schatten und ist mehr mit der Spanischen Grippe von 1918 zu vergleichen. Im Skiort Contamines-Montjoie in den französischen Alpen sind am Wochenende fünf weitere Infektionen mit dem Coronavirus festgestellt worden. Aufgrund der langen Inkubationszeit von bis zu zwei Wochen ist es wahrscheinlich, dass sich das Virus der fünf Urlauber aus England dort verbreitet hat, weshalb die Situation heikel ist. Womöglich steht ein unkontrollierbarer Ausbruch in Europa damit unmittelbar bevor. In Hong Kong hat sich eine neunköpfige Familie mit dem Virus infiziert, nachdem sie sich ein Barbecue Essen geteilt hatten, was die Übertragungswege infrage stellt. In Deutschland wurde nun festgestellt, dass das Virus bis zu neun Tage auf feuchtkalten Oberflächen überleben kann, was eine weitere Übertragungsgefahr darstellt.

Im besten Fall wird der Ausbruch mindestens mittelfristig deutliche Auswirkungen auf die Weltwirtschaft haben. Im schlimmsten Fall wird das Virus die Blasen anstechen und eine weltweite Rezession auslösen, worauf die Notenbanken die Märkte mit Liquidität fluten werden. Peking unternimmt aktuell alles in seiner Macht Stehende, um die Aktienmärkte künstlich zu stützen und so einen Zusammenbruch des "Vermögenseffekts" und der Anlegerstimmung zu vermeiden, was sonst eine Rezession befeuern würde. Chinas Notenbank injiziert bereits Rekordliquiditätsspritzen und die anderen Notenbanken werden ihre QE-Programme ausweiten oder Neue auflegen, sobald der Zusammenbruch der Lieferketten die Rezession im Westen erzwingt.

Die chinesische Notenbank interveniert bereits, um einen Zusammenbruch der Märkte zu verhindern

In Europa und in den USA wird das Virus heruntergespielt. Die Desinformationskampagne läuft auf Hochtouren, um Panik in der Bevölkerung zu vermeiden, was den Regierungen Zeit zum Handeln verschafft und die Märkte stützt. Orkantief Sabine und die lächerliche Posse in Thüringen, die Löcher in die Matrix gerissen hat, sind gefundene Fressen für die Presse, die man ausschlachten kann, um von der Gefahr des Virus abzulenken. Auf der anderen Seite wiegt sich die Bevölkerung in falscher Sicherheit, was letztlich einer Verbreitung des Virus Vorschub leistet, was der Ausbruch im Skigebiet belegt.

400 Millionen Menschen unter Quarantäne und ein Abbruch der Lieferketten kündigten einen globalen Schock an, weshalb man sich jetzt richtig an den Märkten positionieren muss und für den Worst Case vorsorgen sollte, falls es auch bei uns zu Quarantänezonen kommen sollte. Die Dynamik der Ereignisse sollte aktuell nicht unterschätzt werden. Kaufen Sie die dringend benötigten Medikamente und alle wichtigen Dinge, die bei einem Zusammenbruch der globalen Lieferketten wahrscheinlich nicht mehr verfügbar sein werden. Selbst im Best Case Szenario werden die Notenbanken mit dem Drucken von Geld reagieren müssen und im Worst Case Szenario noch viel mehr Papiergeld drucken. Dies wird allen voran den Gold- und den Silberpreis diametral gegensätzlich zur Abwertung der Fiat-Währungen steigen lassen. Mehr Infos gibt es auch auf www.blaschzokresearch.de.

Analyse zu Palladium: Auswirkungen des Coronavirus könnten jetzt den Palladiummarkt treffen

Terminmarkt: Noch zeigt sich relative Stärke, doch wie lange noch?

Die neuesten Daten zeigen, dass das Defizit am physischen Markt unvermindert vorhanden ist. Zur Vorwoche zeigt sich weiterhin deutliche relative Stärke, nachdem der Preis um 160$ anstieg und der CoT-Index gerade einmal um 2,5 Punkte gefallen war. Das ist fast nichts und zeigt unvermindert starke physische Nachfrage. Charttechnisch ist Palladium oberhalb von 1.800$ long und könnte durchaus auf über 2.000$ ansteigen in den kommenden Wochen und Monaten. Sollte der Palladiumpreis noch einmal korrigieren, da es mit den anderen Edelmetallen kurzzeitig abverkauft würde, so bietet dies eine Chance für kurzfristig sichere Gewinne, indem man diesen Rücksetzer für neue Käufe nutzt. Solange das Defizit am physischen Markt fortbesteht, wird der Palladiumpreis tendenziell weiter ansteigen.

Es gibt jedoch einen neuen Risikofaktor mit dem Coronavirus, der die weltweiten Lieferketten stört, was dazu führen kann, dass die Neuwagenproduktion völlig einbricht. Dass dies nicht geschieht, ist die neue Prämisse für die vorherige Analyse. Die physische Nachfrage könnte im Worst Case ebenfalls von einen auf den anderen Tag völlig einbrechen, was den Preis stark unter Druck bringen würde. Man muss jetzt wöchentlich ganz genau den CoT-Report ansehen, denn sollte die Stärke verschwinden oder sich gar Schwäche zeigen, so wäre das ein starker Hinweis auf einen bevorstehenden Preiseinbruch aufgrund der schlagartigen Veränderungen in der Weltwirtschaft durch das Coronavirus.

Der Terminmarkt bereinigt sich aktuell und der Preis kann sich dabei auf hohem Niveau halten, was bullisch ist Die einfache Darstellung zeigt an der grünen Färbung, dass es keine Spekulationsblase am Palladiummarkt gibt

Weitere CoT-Charts zu insgesamt 37 Futures finden Sie wöchentlich aktualisiert auf http://www.blaschzokresearch.de/research/cot-daten/


Noch zeigt sich relative Stärke in den Terminmarktdaten und solange diese anhält, wird sich auch die Hausse am Palladiummarkt fortsetzen. Mittel- bis langfristig wird die Automobilindustrie versuchen auf das aktuell günstigere Platin umzusteigen, was letztlich in einigen Monaten bis Ende des Jahres dazu führen könnte, dass sich das Defizit in ein Überangebot wandelt und der Palladiumpreis in einen Bärenmarkt übergehen würde. Ein großer neuer Risikofaktor ist das Coronavirus, der nun zu einem Abbruch der Lieferketten und so zu einem Stillstand in der Automobilindustrie führen könnte.
In diesem Fall würde die Nachfrage nach Palladium, das primär in der Automobilindustrie zur Herstellung von Katalysatoren verwendet wird, schlagartig einbrechen und ein Überangebot entstehen. In diesem Fall könnte der Palladiumpreis schnell stark einbrechen. Technisch sieht es aktuell noch gut aus für Palladium und die relative Stärke spricht für einen kurzfristig steigenden Preis, doch mittelfristig sehen wir dunkle Wolken am Horizont, weshalb wir langfristig agierenden Investoren empfehlen besser auf das aktuell günstige Platin anstatt das aktuell teure Palladium zu setzen, wenn man einen mehrjährigen Anlagehorizont bis zu einer Dekade hat.

Der Palladiumpreis ist nun auf hohem Niveau angeschlagen, doch noch zeigt es relative Stärke

Der neuerliche Rücksetzer in der vergangenen Woche hat uns ziemlich überrascht. Trotz der enormen relativen Stärke, die sich am Terminmarkt zeigte, kam der Palladiumpreis vergangene Woche noch einmal unter Druck. Wir hatten mit dem Ausbruch aus der Konsolidierungsformation gekauft und uns schon auf ein neues Allzeithoch gefreut, als der Palladiumpreis Ende vergangener Woche plötzlich wieder einbrach und zurück in die Handelsspanne fiel, wobei wir mit einem kleinen Plus ausgestoppt wurden.

Womöglich reagieren die Märkte auf die Meldungen, wonach Autohersteller wegen fehlender Teile die Produktion einstellen wollen. Auch die gesamte Automobilindustrie in China steht im Augenblick und wird erst einmal geschlossen bleiben, bis Erfolge gegen den Virus erzielt wurden. Palladium bietet aufgrund seines hohen Preises langfristig ohnehin das schlechteste Chance/Risiko-Verhältnis, doch nun sind sehr schnell auch kurzfristig neue Risiken mit dem Virus aufgetaucht. Long Trades muss man jetzt konsequent mit einem Stop Loss versehen, denn sollte es zu Pandemie kommen, dann wird die globale Automobilindustrie einen herben Schlag erleben und damit wahrscheinlich auch der Palladiumpreis. Charttechnisch bleibt zu sagen, dass Palladium unter 2.250$ short ist und weiter korrigieren könnte - über 2.350$ ist Palladium hingegen long und kann weiter ansteigen, solange das Defizit am physischen Markt anhält.

Die Volatilität nimmt plötzlich zu – die ersten Ausläufer einer Schockwelle könnten sich durch die Märkte bewegen


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