Euro auf 22-Monatstief – US-Aktienmarkt auf Allzeithoch - Durchschnittsfamilie unter Existenzminimum

25.04.2019 11:02

Euro auf 22-Monatstief – US-Aktienmarkt auf Allzeithoch

Schwache Konjunkturdaten aus der Eurozone haben den Euro auf ein 22-Monatstief bei 1,115$ gedrückt. Das Verkaufssignal für den Euro, das wir Anfang 2018 bei 1,25$ mit dem Ziel bei 1,05$ gaben, ist immer noch intakt. Aufgrund der in den USA aktuell noch deutlich restriktiveren Geldpolitik sowie höheren Zinsen, dürfte der Dollar stärker als der Euro bleiben. Der breite amerikanische Aktienindex S&P500 erreichte gestern 2.936 Punkte, womit nur 4 Punkte zu einem neuen Allzeithoch fehlten, was dem Powell-Put und dem Trump-Put zu verdanken ist. Die Investoren sind daher zuversichtlich, dass die Notenbank einen weiteren Einbruch der Märkte jederzeit wieder mit Liquidität begegnen wird, weshalb auch der VIX bei 13 Punkten dümpelt. Gold bewährte sich als Absicherung gegen einen Kaufkraftverlust des Euros mit einem Anstieg von 10€ auf 1.144€.

Der US-Aktienmarkt notiert auf seinem Allzeithoch

In Rumänien wollen die regierenden Sozialdemokraten den Großteil der in London lagernden Goldbestände zurück in das eigene Land holen. 61 der 104 Tonnen lagern in den Tresoren der Bank von England. Mit einem neuen Gesetz wird die Notenbank verpflichtet, nicht mehr als fünf Prozent der Goldreserven im Ausland einzulagern. Offiziell begründet man diesen Schritt mit der Einsparung von 63.000 Euro an Lagerkosten pro Jahr, doch in Wahrheit handelt es sich um einen Vertrauensverlust gegenüber der BoE. Auch Italiens Regierung hatte kürzlich einen Gesetzentwurf auf den Weg gebracht, der ebenfalls eine Rückführung der Goldreserven aus London vorsieht. Goldleihgeschäfte der FED und BoE sind bekannt und die Heimholung der Reserven ist ein vernünftiger Schritt, um deren Existenz sowie Verfügbarkeit sicherzustellen. Gold besitzt nur derjenige, der darüber auch jederzeit verfügen kann, wobei Goldforderungen lediglich eine Forderung sind, die mit dem Emittenten jederzeit ausfallen kann.

Der Euro fiel auf ein 22-Monatstief, worauf der Goldpreis mit einem Preissprung reagierte

Wirtschaftsminister Altmaier verkündete eine Halbierung der Prognose für das Wirtschaftswachstum in der Bundesrepublik auf 0,5% in diesem Jahr. Ein Blick in die Zahlen zeigt, dass der Privatsektor bereits schrumpft und nur die gestiegenen Staatsausgaben das BIP auf dem Papier noch wachsen ließen. In Deutschland wächst nur der Staat, während die Wirtschaft von Steuern und ausufernden Regulierungen abgewürgt wird. Berücksichtigt man noch die geschönten Konsumentenpreisstatistiken, so befindet sich die Bundesrepublik längst in der Rezession bzw. in einem zunehmend planwirtschaftlich geprägten Siechtum.

Für 2020 hat Politiker Altmaier in seine Glaskugel gesehen und dort wieder stärkeres Wachstum entdeckt, was er an nachlaufenden Indikatoren festmacht. Der PMI für Deutschland, der hingegen einen Vorlaufindikator ist, deutet auf eine Rezession hin. Der PMI fiel mit 44,7 Punkten schlechter aus, als vom Markt erwartet wurde. Alles unter 50 Punkte deutet auf eine wirtschaftliche Kontraktion hin.

PMI für Deutschland – Quelle: tradingeconomics

Nach Berechnungen von Goldman Sachs basieren die Kursanstiege europäischer Aktienindizes nicht auf gestiegenen Unternehmensgewinnen wie in den USA, sondern stellen lediglich einen Inflationsausgleich dar. Um die ungeschönte reale Teuerung bereinigt, ist die europäische Wirtschaft in der letzten Dekade real nicht mehr gewachsen.

Trotz des zweitlängsten Konjunkturaufschwungs der Geschichte, hat es die Bundesregierung nicht geschafft den Bundeshaushalt in der letzten Dekade zu konsolidieren. Stattdessen wurden Steuern, Abgaben sowie Regulierungen erhöht und die sprudelnden Steuereinnahmen mit vollen Händen ausgegeben.

Letztlich wird dem Staat keine andere Wahl bleiben, als der Kontraktion des Kreditschuldenberges mit der Ausweitung der Zentralbankgeldmenge über neue QE-Programme zu begegnen.

Die im internationalen Vergleich arme deutsche Bevölkerung wird es in der nächsten Rezession hart treffen. Die katastrophale Ausgabenpolitik der Regierung und die hohe Inflationssteuer, die über die Staatsverschuldung und die Geldpolitik der EZB bereits eingetrieben wurde, hat dazu geführt, dass die deutsche Durchschnittsfamilie unter das Existenzminimum gerutscht ist. Dies zeigt eine Untersuchung des Familienbundes der Katholiken und des Deutschen Familienverbandes, die klar die hohen Steuern und Abgaben für die steigende Armut verantwortlich machen. Selbst für Familien mit einem mittleren Jahreseinkommen zwischen 30.000 bis 50.000 Euro brutto ist das Armutsrisiko schon relativ hoch. Zieht man vom Nettoeinkommen das gesetzlich garantierte Existenzminimum von Eltern und Kindern ab, so rutschen viele Familien sehr schnell in die roten Zahlen.

Das Einkommen einer Familie mit zwei Kindern, die brutto 35.000 Euro im Jahr verdient, liegt nach Abzug von Sozialabgaben und Steuern monatlich 232 Euro unter dem Existenzminimum. Im Gesamtjahr summiert sich dieses Minus auf 2.779 Euro. Für Familien mit fünf Kindern addiert sich der Fehlbetrag sogar auf stattliche 17.839 Euro.

Die schlechte Wirtschaftsentwicklung Deutschlands als Schlusslicht Europas mit dem schwächsten Wachstum den letzten 21 Monaten, sind eine direkte Konsequenz aus der staatlichen Umverteilungspolitik. Aus einem Land, in dem die Hälfte der in Lohn stehenden Familien am Ende des Tages ebenso viel oder weniger in der Tasche haben, wie jene die nicht arbeiten und noch nie in Deutschland gearbeitet haben, sind keine Wachstumsimpulse mehr zu erwarten. Diese der DDR ähnlichen Zustände zerstören jeden Anreiz für Innovation, Sparen, Eigenverantwortung, Wachstum und Fortschritt. Die Hochproduktiven, die Innovativen und die Fleißigen verließen in den letzten Dekaden zunehmend die nach links gedriftete Republik, in der sich harte Arbeit für die Masse nicht oder kaum mehr lohnt.

Sollte von dem in Deutschland hoch versteuerten Einkommen noch etwas übrigbleiben, so muss man dieses Geld so anlegen, dass dem Staat der Zugriff über die Inflationssteuer verwehrt bleibt. Gold und Silber bieten diesen Schutz vor Enteignung, da diese langfristig die Inflationsrate durch Preisanstiege ausgleichen.

In der kommenden Rezession wird die Regierung zur Ausgabenfinanzierung bei einbrechenden Einnahmen nur die weitere Verschuldung über die Druckerpresse bleiben, womit letztlich die Ersparnisse der Bevölkerung umverteilt werden sollen. Wer seine hart verdienten Ersparnisse bewahren will, der kommt an einem Investment in Gold und Silber nicht vorbei!

Ist die Inflation tot?

In einem Aufmacher stellt Bloomberg Businessweek nun die Frage, ob die Inflation tot sei. Man ist der Überzeugung, dass das Verschwinden der Inflation ein Mysterium sei und sie wohl so schnell nicht wiederkommen sollte. Entweder hat man von Inflation keine Ahnung oder man will die Sorgen, dass die Trendwende in der Geldpolitik zu steigenden Preisen führen könnte, gezielt zerstreuen.

Am Vorabend neuer Gelddruckprogramme der Notenbanken zur Rettung von Banken und Staaten in der sich gerade manifestierenden neuen Rezession nach dem zweitlängsten Konjunkturaufschwung der Geschichte, kann dieser Artikel nur als perfekter Kontraindikator für ein baldiges Anziehen der Teuerungsrate angesehen werden. Seit der Änderung der Berechnungsmethode für die Konsumentenpreisindizes im Jahr 1980, wird die Teuerung politisch motiviert um 6% bis 8% zu niedrig ausgewiesen.

In den USA wird die alte Berechnungsmethode von 1980 weitergeführt, die aktuell eine Teuerung von 9,6% ausweist. Diese Zahlen tragen der Ausweitung der Geldbasis in den USA von 400% schon eher Rechnung und entsprechen, unserer Meinung nach, der Realität. Die Teuerung ist allgegenwärtig, nur wird sie statistisch geschönt und die Restinflation von gewünschten 2% den Menschen noch als Preisstabilität verkauft. Im Goldstandard bis 1914 gab es hingegen fast durchgängig Deflation von 1% bis 2% jährlich, in der das Geld aufgrund gestiegener Produktivität an Kaufkraft hinzugewann.

Die versteckte Teuerung von fast 8% ist auch die Ursache, warum seit den 80er Jahren erstmals in der westlichen Welt die Mittelschicht schrumpft und in den letzten beiden Dekaden stark wegbricht. Auch die Ausweitung der Schere zwischen Arm und Reich ist auf die versteckte Inflation zurückzuführen, da sie die Ersparnisse von der Masse der Bevölkerung auf eine kleine elitäre begünstigte Schicht umverteilt. Ein Blick auf den Euro zum US-Dollar zeigt, dass es in den letzten zwanzig Jahren unter dem Strich keine großen Wechselkursveränderungen gab. Demzufolge ist es über diesen langen Zeitraum wahrscheinlich, dass die Teuerung in Europa auch um 6% bis 8% zu niedrig ausgewiesen wurde, da der Euro sonst deutlich aufgewertet hätte. Und in der Tat verwenden die europäischen Statistiker die gleichen unseriösen Methoden zur Berechnung der Teuerung wie in den USA. Dies erklärt auch, warum die Hälfte der deutschen Familien mittlerweile unterhalb der Armutsgrenze leben.

Die Inflation ist nicht tot, nur wird sie offiziell geleugnet und das einzige Mysterium daran ist, dass sich so viele Menschen so leicht an der Nase herumführen lassen, obwohl sie an der Supermarktkasse und im Restaurant einen Teil der wahren Inflationsrate jeden Tag am eigenen Geldbeutel erleben.

Die US-Regierung weist die Konsumentenpreise um 6% bis 8% zu niedrig aus

TECHNISCHE ANALYSE

Silber: Terminmarkt hat sich deutlich aufgehellt

Positionierung der spekulativen Anleger (Commitment of Traders)

Die Netto-Shortposition der Big 4 reduzierte sich von 15 auf 4 Tage der Weltproduktion und die der Big 8 reduzierte sich von 53 auf 34 Tage. Der Preis fiel zum 16. April um 23 US-Cent zur Vorwoche, wofür die Spekulanten mit 14 Tsd. Kontrakten short gingen. Dies ist viel und zeigt eine relative Stärke. Der CoT-Index stieg um 11 Punkte auf 71. Die Daten sind nun im neutralen bis leicht bullischen Bereich. Die relative Stärke erklärt sich aber auch durch die starke Eindeckung bei den großen acht Händlern in Höhe von 19 Tagen der Weltproduktion. Es ist ungewöhnlich, dass beim Gold sowie beim Silber schon so früh eingedeckt wird.

Der Terminmarkt zeigte sich zum 9. April kurzfristig neutral bis leicht bärisch Die einfache Darstellung zeigt, dass sich die Spekulation im gelben neutralen Bereich befindet

Silber in USD: Ausgangslage hat sich deutlich verbessert

Ein finaler Sell Off steht zwar noch aus, doch ein Rücksetzer unter 14$ ist nun unwahrscheinlicher geworden. Das Sentiment ist nun schon relativ bärisch, was wiederum bullisch für den Silberpreis wirkt. Es hat sich ein neuer kurzfristiger Abwärtstrend ausgebildet. In der Vergangenheit waren diese kurzfristigen Trends sehr stark und wurden selten gebrochen. Bis zum 9. April hatte man scheinbar etwas manipuliert, damit der Abwärtstrend intakt blieb.

Entweder bricht der kurzfristige Abwärtstrend und Silber steigt wieder auf 16$ (Wahrscheinlichkeit 25%) oder die Unterstützung bei 15$ wird gebrochen und es kommt zum finalen Sell Off auf 14$ (Wahrscheinlichkeit 75%). Wird der Abwärtstrend mit einem Preis über 15,30$ gebrochen, so werden wir 50% des Short-Gewinns einstreichen und den Stop Loss für den Rest bei 16,10$ belassen. Ziel bleibt es bei 14$ diesen Short glatt zu stellen und Gewinne einzustreichen. In der Vergangenheit waren die kurzfristigen Abwärtstrends dank der Eingriffe des ESF und von JPM immer sehr exakt und es gab selten Ausreißer darüber. Ein prozyklisches Kaufsignal gibt es erst oberhalb von 16,20$.

Sollte sich der Terminmarkt für Gold und Silber nach einem Sell Off auf 14$ gänzlich bereinigen, so wäre ein Kaufsignal zeitlich wohl nicht mehr weit entfernt. Bricht der Abwärtstrend, so hellt sich das Bild schlagartig auf und ein neuer Anstieg wird möglich. Besonders langfristig sind wir extrem bullisch für Silber, aufgrund des hohen Gold/Silber-Ratios.

Der kurzfristige Abwärtstrend beim Silber ist noch intakt

Silber in Euro: Bodenbildung oder neuer Anstieg voraus

In Euro gerechnet ist es sehr bullisch, dass der Abwärtstrend bereits einige Zeit überwunden wurde. Dies signalisiert eine Bodenbildung bzw. eine erneute Trendumkehr. Gerade aufgrund des schwachen Euros und der schlechten Wirtschaftslage in Europa, die erneute QE-Programme erzwingen wird, ist eine weitere Abwertung der Gemeinschaftswährung wahrscheinlich.

Im Worst Case sehen wir einen erneuten Test der Unterstützung bei 12,50€ je Feinunze. Im besten Fall beginnt Silber langsam relative Stärke zu zeigen und langsam anzusteigen. Wir erwarten einen erneuten Test des Widerstands bei 16,50€ je Feinunze in den kommenden 12 Monaten. Ein Ausbruch über die mehrjährige Handelsspanne über 16,50€ erwarten wir in den kommenden beiden Jahren, sofern die EZB auf eine Rezession mit dem Drucken von Geld reagieren wird. Investoren werden dann nicht nur in Gold, sondern auch in das unterbewertete Silber flüchten, weshalb wir gerade eine bessere Performance von Silber zu Gold in der nächsten Dekade erwarten.

Der Abwärtstrend wurde bereits destabilisiert


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