Euro bricht ein – Sozialistische Utopien gescheitert

02.05.2018 18:11

Die letzte Sitzung der Europäischen Zentralbank enthüllte, dass sich die EZB um eine Abschwächung der Konjunktur sorgt und so ein Ende der Anleihekäufe, geschweige denn Zinsanhebungen, weiterhin scheut. Die jüngsten Konjunkturdaten für die Eurozone fielen unerwartet schwach aus und natürlich macht man den Handelsstreit und eine Zunahme des Protektionismus dafür verantwortlich. In Wirklichkeit neigt sich jedoch der Konjunkturzyklus, der durch massives Gelddrucken und künstlich niedrige Zinsen schon fast eine Dekade andauert, seinem konsequent logischen Ende zu.

Den Notenbankern bleiben jetzt nur zwei Möglichkeiten. Beendet man die Anleihekäufe, so kommt es zu einem deflationären Crash, wobei explodierende Risikoprämien und Kreditausfälle die Europäische Währungsunion zerreißen und so auch die EZB vernichten würden. Alternativ versucht man das EU-Projekt über eine Stagflation zu stabilisieren und wenn möglich zu retten. Man kauft dabei weiterhin Schulden auf und behält die Zinsen so lange niedrig, bis der unausweichliche Anstieg der offiziellen Teuerungsrate letztlich Zinsanhebungen erzwingt.

Dass die Bürokraten in der EU nicht an ihrem eigenen Stuhl sägen und man den Weg der weiteren EU-Rettung auf Steuerzahlerkosten gehen wird, drückte Draghi unmissverständlich aus, als er sagte, „ein großes Ausmaß an geldpolitischen Stimulus ist immer noch erforderlich“. Die Leitzinsen sollen noch für längere Zeit und weit über das geplante Ende der Anleihekäufe hinaus auf dem aktuellen Niveau bleiben. Selbst ein komplettes Ende der Anleihekäufe Ende September ist fraglich. Auch die Eile der Bunderegierung und der EU zur Schaffung einer Europäischen Einlagensicherung (EDIS), um die faulen Kredite maroder südeuropäischer Banken in offizieller Höhe von 800 Mrd. Euro, insbesondere auf Kosten der Steuerzahler, zu entsorgen, zeigt klar, dass die Politik nur den Weg der Entschuldung über Inflation – also der Stagflation – gehen wird und das Deflationsszenario keine Option ist.

Im Hinblick auf die historisch einmalig bullische Positionierung am Terminmarkt, dürfte die Masse der Spekulanten nicht mit dieser Entwicklung gerechnet haben. Zu stark ist der Glaube und die Propaganda einer starken zentralistischen EU und das Vertrauen in die Bürokratie. Unsere Prognose zur weiteren Geldpolitik der USA und der EU ist seit fast zwei Jahren unverändert. Die Masse der Ökonomen sah damals keine Zinsanhebungen in den USA und stattdessen einen Exit aus der billigen Geldpolitik in der EU, wogegen wir uns einsam stellten und nun zwei Jahre später sagen können, wir hatten recht!

Dass der Euro in den letzten beiden Jahren, entgegen der fundamentalen Entwicklung und unserer Erwartung, aufgrund extremer Spekulation so stark anstieg und der Dollar abverkauft wurde, steht hingegen auf einem anderen Blatt. Insbesondere der Euro erlebte im letzten Jahr eine historisch einmalig bullische Spekulation, der nun langsam die Luft auszugehen scheint. Wir gingen am langfristigen Abwärtstrend bei 1,25$ je Euro antizyklisch short und mittlerweile hat der Euro auch seinen mittelfristigen, einjährigen Aufwärtstrend gebrochen. Die vermeintlich sichere bullische Spekulation auf einen steigenden Euro könnte in den kommenden neun Monaten wie ein Kartenhaus in sich zusammenfallen, weshalb wir darin unsere große Chance auf riesige Gewinne sehen. Der Euro könnte um 20% abwerten zum US-Dollar, worauf letztlich auch der Gold- und Silberpreis in Euro sofort mit entsprechenden Preisanstiegen reagieren werden.

Der Euro ist am Abwärtstrend gescheitert und hat den Aufwärtstrend gebrochen

20% Anstieg bei Gold in Euro jetzt möglich

Seit drei Monaten korrigieren die Edelmetallpreise bereits, doch das zyklische Ende der Korrektur dürfte sich nun nähern. Gold notiert weiterhin auf hohem Niveau in einer Art Flaggen-Fortsetzungsformation, während der Silber-, Platin-, und Palladiumpreis womöglich schon das Ende der Korrektur gesehen haben – zumindest sind diese sehr nah dran. Lediglich in US Dollar gaben die Preise der Edelmetalle in den letzten Handelstagen unter einem stärkeren USD Index nach. Der schwächere Euro sorgte hingegen dafür, dass die Preise der Edelmetalle in der Gemeinschaftswährung unverändert blieben.

Der Goldpreis in Euro hält sich stark und könnte nun vor einer neuen Aufwärtsbewegung stehen

Diese Entwicklung dürfte sich fortsetzen, der Goldpreis in Euro hat bereits den mittelfristigen Abwärtstrend verlassen und ist nun kurz davor zurück in den langfristigen Aufwärtstrend zurückzuspringen. Der vierjährige Bullenmarkt für Gold in Euro dürfte so intakt bleiben und eine Abwertung des Euros um 20% entspräche einem Anstieg des Goldpreises weit über das letzte Verlaufshoch des Jahres 2016 mit einem Preisziel bei ca. 1.300 Euro je Feinunze. Sollte dem Goldpreis in US Dollar auch noch der Sprung über die 1.365$ gelingen, so könnte das Preisziel für Gold in Euro sogar noch deutlich darüber liegen.

In Euro gibt es bereits einen vierjährigen Bullenmarkt

Diese Entwicklung dürfte sich fortsetzen, der Goldpreis in Euro hat bereits den mittelfristigen Abwärtstrend verlassen und ist nun kurz davor zurück in den langfristigen Aufwärtstrend zurückzuspringen. Der vierjährige Bullenmarkt für Gold in Euro dürfte so intakt bleiben und ein Anstieg bis 1.300 Euro in den kommenden neun Monaten durchaus denkbar – insbesondere dann, wenn der Goldpreis in US-Dollar auch über 1.365$ ansteigen und somit bullisch ausbrechen kann.
Aufgrund der katastrophalen Lage im Euroraum sowie der Euro-Rettungspolitik, welche die Deutschen über die Inflationssteuer kalt enteignet, ist es aktuell angebracht in Edelmetalle zu investieren und zumindest einen guten Teil eines Vermögens mit Gold und Silber zu diversifizieren.

Finnland beendet Experiment mit bedingungslosen Grundeinkommen

Zwei Jahre lang hatte die finnische Regierung die sozialistische Utopie eines bedingungslosen Grundeinkommens in die Realität umgesetzt. 2.000 Versuchspersonen wurde steuerfrei genügend Geld gegeben, um die Versorgung ihrer Familien sicherzustellen, ohne etwas als Gegenleistung erbringen zu müssen. Darüber hinaus durften Sie so viel arbeiten, wie sie wollten – genügend Zeit, um nach Höherem zu streben, hätten sie gehabt. Anstatt das Experiment auszuweiten, hat man es nun vorzeitig nach zwei Jahren eingestellt.

Kommunisten in Deutschland fordern pro Person ein Grundeinkommen von 1.000 Euro pro Person und 500 Euro pro Kind. 3.000 Euro netto für eine vierköpfige Familie entspricht einem Bruttogehalt von fast 6.000€, was weit jenseits dem deutschen Durchschnittsgehalt eines Vollbeschäftigten liegen würde.
Nach der Vorstellung der Sozialromantiker soll das Grundeinkommen „eine Grundsicherung sein, die Sicherheit geben und so erst einmal den Kopf frei machen soll, damit die Menschen wieder Ideen haben und Problemlösungen erschaffen können. Keiner soll sich mehr um seine Existenz sorgen müssen und ganz selbstverständlich das Geld zum Leben bekommen, was er braucht. Wer darüber hinaus mehr haben wolle, könnte ja zusätzlich arbeiten gehen“, was nach der Vorstellung linker Gutmenschen, jeder natürlich machen würde.

Dem Projekt ging jedoch das Geld aus, was beweist, dass es selbst im kleinen Rahmen gescheitert ist. Dies wundert nicht, denn die sozialistische Theorie ist ein einziger großer Denkfehler. Zum einen sind jene, die arbeitslos sind, zumeist nicht die kreativsten, klügsten, fleißigsten oder fähigsten Arbeitskräfte, da sie sonst wahrscheinlich beschäftigt wären. Die Idee, man müsse jemanden nur etwas Geld hinterherwerfen und etwas Zeit geben, damit er herausfinden kann, wie man unternehmerisch erfolgreich wird, ist völlig absurd und lächerlich.

Der unternehmerische Prozess und der freie Markt sorgen dafür, dass nur die besten Ideen erfolgreich sind und Bestand haben – die natürliche Selektion ist dabei erbarmungslos und sichert eine möglichst effiziente Verwendung von Kapital und Ersparnissen, was Wachstum und Wohlstand erst ermöglicht. Das Risiko, seine Ersparnisse zu verlieren, trägt der Unternehmer, was ihm einen unglaublich starken Anreiz gibt, viel und hart zu arbeiten. Wird das Risiko jedoch über ein bedingungsloses Grundeinkommen sozialisiert, so wird dieser Anreiz deutlich geschmälert bzw. völlig eliminiert, da ein Misserfolg die Existenz nicht mehr vernichten kann. Diese Sicherheit im Einkommen sorgt dafür, dass oftmals völlig am Markt vorbei produziert wird. Das Geld anderer Leute, der Nettozahler, ermöglicht fantastische und unrealistische Unternehmungen, die nicht rentabel sind und hält diese künstlich am Leben. Dies gleicht einer ungeheuren Vernichtung von Kapital und Wohlstand, womit die gesamte Gesellschaft ärmer wird.

Anstatt einer produktiven, dem Wohlstand fördernden Arbeit nachzugehen, egal wie schlecht diese bezahlt sein mag, haben die Bezieher des Grundeinkommens ihre Freizeit bzw. das Geld anderer Leute genutzt, um unrentablen Fantasien zu folgen. Die Verlagerung der Verantwortung und der Risiken (Moral Hazard) einer Unternehmensgründung auf die Schultern Dritter, ist letztlich immer zum Scheitern verurteilt.

So hat auch der natürliche Zins, der in einem Goldstandard bei etwa 4% bis 5% liegen würde, den Effekt, dass nur jene, mit den besten und vielversprechendsten Ideen, sowie den besten Fähigkeiten, das Risiko einer Unternehmung auf sich nehmen und ggf. Kredit aufnehmen werden bzw. überhaupt erhalten können. Jene, die schlechter qualifiziert sind bzw. nicht wettbewerbsfähige Ideen mit einer Kapitalrendite von unter 5% haben, würden in einem freien Markt erst gar nicht dazu ermutigt, eine unrentable Unternehmung zu beginnen bzw. werden sie nicht in der Lage sein Kredit dafür zu erhalten.

Deshalb sind die künstlich niedrigen Zinsen für die europäische Wirtschaft auch katastrophal. Unrentable Unternehmen können so weiter existieren und auf Kosten rentabler Unternehmen bestehen. Künstlich niedrige Zinsen sorgen dafür, dass Unternehmer aufgrund einer verfälschten Rentabilitätsrechnung in Branchen und Produkte investieren, die nicht nachhaltig sind und für die real keine Güter bzw. Ersparnisse vorhanden sind. Nach dieser Niedrigzinsphase wird es eine zwingend folgende Hochzinsphase geben, die all jene Unternehmen, die in der Zeit der künstlich niedrigen Zinsen entstanden sind oder sich aufgrund der niedrigen Zinsen am leben erhalten konnten, in den Konkurs treiben wird. Dies ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Die nächste Depression steht bereits in den Startlöchern und die Notenbanken bereit, um Staat und Bankensystem mit dem Drucken von Geld zu retten. Der Euro wird weiter abwerten, wobei der Goldpreis in dem stagflationären Umfeld gedeihen wird. Das bedingungslose Grundeinkommen ist umgesetzter Sozialismus und ebenso wie das sozialistische Geldsystem zum Scheitern verurteilt. Der Euro wird langfristig alle jenen, die auf ihn setzen, nur Armut bringen. Investieren Sie besser in das Geld des freien Marktes, welches seit Jahrtausenden Bestand hat – das sind Gold und Silber!

TECHNISCHE ANALYSE ZU GOLD

Positionierung der spekulativen Anleger (Commitment of Traders)

Die aktuellen, wöchentlich von der US-Terminmarktaufsicht „CFTC“ veröffentlichten, Daten für Gold zeigten in der vergangenen Woche eine neutrale Entwicklung, doch immerhin zeigt sich zum Vormonat noch immer relative Stärke. Insgesamt ist der Terminmarkt bestenfalls neutral zu sehen und eine Wette auf einen kurzfristig steigenden Preis hätte aktuell immer noch ein relativ schlechtes Chance/Risiko-Verhältnis. Dennoch ist alles offen bei diesen CoT-Daten, da der Terminmarkt für Silber, Platin und Palladium zuletzt schon sehr gut bereinigt war.

Der Terminmarkt war zum Stichtag Dienstag vergangene Woche bestenfalls neutral Die einfache Darstellung zeigt, dass sich Gold zuletzt im neutralen bis leicht bärischen Terrain befand

Chartanalyse zu Gold in US-Dollar

Seit drei Monaten handelt der Goldpreis nahezu unverändert in einer engen Handelsspanne von nur 50$ oberhalb der 200-Tagelinie. Dabei wurde eine Art „Flaggen-Fortsetzungsformation“ ausgebildet, die sich mit einem Anstieg über 1.365$ bullisch auflösen würde. Kurzfristig könnte ein steigender US-Dollar diesen Ausbruch jedoch noch einige Zeit verhindern und dafür sorgen, dass sich die Korrektur noch einmal preislich als auch zeitlich ausdehnt – seit Monaten erwarten wir hier einen Rücksetzer unter die 200-Tagelinie bis auf 1.280$. Sollte der Euro gar crashen, so könnte sich ein Ausbruch in US-Dollar noch einige Monate in die Zukunft verschieben.

Kurzfristig muss man daher mit einem Rücksetzer auf 1.280$ rechnen, bei dem sich der Terminmarkt kurzfristigen bereinigen würde. Geschieht dies, so wäre folgend ein erneuter Anstieg und letztlich ein Ausbruch über den Widerstand bei 1.365$ möglich. Gold könnte auch die anderen Edelmetalle, mit der Ausnahme von Palladium, kurzfristig mit sich nach unten ziehen.

Im besten Fall neigt der Dollar wieder zur Schwäche, während exogene Faktoren den Goldpreis stützen, doch sehen wir die Wahrscheinlichkeit dafür kurzfristig eher als gering an.

Gold in US Dollar notiert bisher weiterhin auf relativ hohem Niveau

Chartanalyse zu Gold in Euro

Für den Goldpreis in Euro sieht es viel besser aus. Der mittelfristige Abwärtstrend wurde bereits gebrochen und der nun schwächere Euro könnte den Goldpreis in der Gemeinschaftswährung wieder über die letzten Hochs führen, was weitere Käufe nach sich ziehen würde. Über 1.100€ ist dann der Weg frei bis 1.240 Euro je Feinunze.

Sollte der Euro in diesem Jahr, entsprechend unseren Erwartungen einbrechen, so wäre auch ein Anstieg bis auf 1.300€ je Feinunze möglich. Charttechnisch wichtig bleibt, ob es dem Goldpreis mit einem Anstieg über 1.120€ gelingt zurück in den langfristigen Aufwärtstrend zu springen. Für Investoren im Euroraum scheint das aktuelle Preisniveau ein günstiges Kaufniveau zu sein.

Gold in Euro hat den Abwärtstrend bereits verlassen und ein Kaufsignal erzeugt


Rechtliche Hinweise und Fußnoten einblenden

Blaschzok Research Newsletter