Geldflut und Stagflation – Die Ruhe vor dem Sturm!

23.03.2020 18:24

Politiker und Notenbanken reagierten weltweit auf die Corona-Test Pandemie mit Kaufprogrammen für Staats- und Unternehmensanleihen im Billionenvolumen, Zinssenkungen und sogar direkten Schecks an Unternehmen sowie einzelne Haushalte, um einen Kollaps der Blasen- und Zombiewirtschaft vorerst nominal zu verhindern. Während damit die Politik im Korporatismus ihren „Spezln“ den goldenen Fallschirm zuwirft, wird die Masse der Bevölkerung heimlich über die Inflationssteuer enteignet. Befürworter der staatlichen Hilfsprogramme vergessen, dass der Staat überhaupt kein Geld hat und alles, was dieser verteilt, immer vom Steuerzahler zuvor geraubt werden muss. Dies geschieht entweder über die direkte Besteuerung oder, wie in diesem Fall, über die Neuverschuldung bzw. das Drucken von Geld, womit die Vermögen und Ersparnisse Aller, nicht nur der aktiven Steuerzahler, angezapft und umverteilt werden.

Die Ursache der Krise ist der Staat, nicht das Corona-Virus

Zuallererst muss klar festgestellt werden, dass die Maßnahmen der Politik zur Eingrenzung der Pandemie einen so drastischen Einfluss auf die Weltwirtschaft und die Aktienmärkte haben, da wir kein marktwirtschaftliches, stabiles Geldsystem, sondern ein auf Kredit und Verschuldung basierendes staatliches Geldmonopol mit dem staatlichen Privileg der Giralgeldschöpfung für Geschäftsbanken haben, was antikapitalistisch ist und mit freier Marktwirtschaft grundsätzlich nichts gemein hat. Dieses gemeinwirtschaftliche System bestraft Sparer, die aufgrund ständiger Kreditexpansion und wachsender Verschuldung über reale Negativzinsen tendenziell Verluste erleiden, während künstlich niedrige Zinsen einen Anreiz für ständig wachsende Verschuldung erzeugen. Ein hoch gehebeltes bzw. niedrig kapitalisiertes Teilreservebankensystem ist anfällig für exogene, sowie endogene Schocks, wie nach dem Crash am Immobilienmarkt und der Lehman Pleite von 2007/2008. Eine kurzfristige Störung in diesem System kann bereits eine Kettenreaktion an Kreditausfällen erzeugen, die einen deflationären Schock zur Folge hat. Deshalb versuchen die staatlichen Zentralbanken aktuell einzugreifen, um das staatliche Geldmonopol vor dem Kollaps zu bewahren.

Eine Kreditkontraktion würde fallende Preise zur Folge haben, was das Leid jener, die in der Rezession weniger oder nichts mehr verdienen, etwas lindern würde. Die unsinnige und dumme keynesianische Idee war es, die Geldmenge elastisch dem Produktionswachstum anzupassen, um sinkende Preise zu vermeiden, obwohl dies gut wäre, und so für vermeintliche Preisstabilität zu sorgen. Jetzt, da die Kreditgeldmenge vor der Kontraktion steht und die Güterproduktion in der Rezession rückläufig ist, sollte die Geldmenge et vice versa eigentlich entsprechend reduziert werden. Doch da man diesen Bust auf den vorherigen ungesunden künstlichen Boom aus politischen Gründen nicht zulassen will, druckt man neues Zentralbankgeld und monetarisiert die faulen Schulden. Anstatt sinkender Preise, folgen nun in einer Rezession steigende Preise, was man Stagflation nennt. Dies macht es jenen, die unter der Rezession leiden, noch schwerer über die Runden zu kommen.

Die Stagflation ist längst da

Seit Jahren prophezeite ich in meinen Artikeln als Einziger auf breiter Flur, dass die Notenbanken in der nächsten Krise sofort mit dem Drucken von Geld reagieren und einen deflationären Crash verhindern werden. Zwischen dem Platzen der Immobilienblase und den ersten Bails Outs sowie QE-Programmen in 2008 verging fast ein ganzes Jahr, während in der Zwischenzeit eine echte Kreditkontraktion stattfand. Die Kreditvergabe fror ein und der Interbankengeldmarkt brach zusammen.

Meine Prognose war richtig, was wir anhand des frühzeitigen Eingreifens der Notenbanken mit ihren Billionen Euro schweren Gelddruckprogrammen aktuell deutlich sehen können. Der Einbruch an den Aktienmärkten wurde durch einen Angebots- und Nachfrageschock aufgrund der drastischen Eingriffe des Staates in die Wirtschaft hervorgerufen, jedoch nicht durch eine Kreditkontraktion bzw. einen deflationären Crash. Diese Kreditkontraktion würde folgen, wenn die Wirtschaft längere Zeit aufgrund der staatlichen Verbote stillstehen und so eine Pleitewelle mit Kreditausfällen folgen würde. Doch diese Ereigniskette wurde sofort in ihrem Keim durch gigantische Gelddruckprogramme bzw. die Monetarisierung dieser faulen Kredite erstickt. Die Notenbanken und Regierungen gehen mittlerweile sogar so weit, dass frisches Zentralbankgeld an alle Bürger ausgezahlt werden soll. Selbst Donald Trump und US-Finanzminister Steven Mnuchin wollten direkt Schecks an die Bevölkerung verteilen. Diese frische Zentralbankgeldmenge wird sofort inflationswirksam werden und sich relativ schnell in steigenden Konsumgüterpreisen bemerkbar machen.

Die US-Notenbank weitet die Geldmenge immer weiter aus, was letztlich steigende Preise zur Folge haben wird

Letztlich führen all diese Bail Outs nur zu einer ungerechten Umverteilung von Vermögen, weg vom kleinen Mann, hin zu den großen Schuldnern. Dabei wird diesmal selbst die Teuerung ansteigen und letztlich die Anleihenblase platzen. Während die naiven Investoren den Politikern und Notenbankern noch ihr Märchen von einer späteren Rückabwicklung der QE-Programme über die Extraktion der Geldmenge während der letzten Dekade glaubten, ist mittlerweile dem letzten Schaf klar geworden, dass diese neuen Gelddruckprogramme, ebenso wie die letzten, im System verbleiben und letztlich inflationswirksam werden. Da die europäischen und mittlerweile auch die amerikanischen Zinsen durch die QE-Programme im Bereich von null Prozent angekommen sind, tendieren Investoren zunehmend dazu angesichts steigender Teuerung, den Anleihenmarkt zu meiden und stattdessen in den sicheren Hafen der inflationsgeschützten Edelmetalle zu wechseln. Das Platzen der Anleihenblase wird die größte Hausse am Gold- und Silbermarkt seit den 1970er Jahren nach sich ziehen, weshalb man sein Vermögen spätestens jetzt in Sicherheit bringen und Gold sowie Silber kaufen sollte.

Münzen und Barren bundesweit ausverkauft

Seit dem Beginn der Krise ist die Nachfrage nach Gold und Silber in Form von Münzen und Barren explodiert, sodass aktuell alle Edelmetallhändler bundesweit ausverkauft sind. Wer jetzt noch in physische Edelmetalle fliehen möchte, dem ist der Zugang kurzfristig verwehrt. Die Münzen und Scheideanstalten laufen jedoch auf Hochtouren, sodass in Bälde wieder Ware verfügbar sein wird. Während die Nachfrage nach Münzen und Baren extrem hoch ist, kam es aufgrund des Einbruchs am Aktienmarkt zu kurzzeitigen Liquidierungen am Edelmetallmarkt, die den Goldpreis leicht unter Druck brachten. Aktuell notiert der Goldpreis noch immer nahe seinem Allzeithoch von 2012 bei fast 1.400€ je Feinunze, was zeigt, dass die Investmentnachfrage weiterhin extrem stark ist.

Der Silberpreis litt kurzfristig jedoch unter einem starken Rückschlag, wie bereits in der Krise von 2008. Die einbrechende Industrienachfrage hat zu einem kurzzeitigen Überangebot geführt, das die sukzessiv steigende Investmentnachfrage aktuell noch nicht zu kompensieren vermag. Doch nach dem kurzen Preiseinbruch beim Silber um 50% in 2008, stieg der Silberpreis unaufhörlich im Zuge der QE-Programme und massiver Investmentnachfrage in den folgenden zwei Jahren um 380% an! Dieser aktuelle Rücksetzer beim Silber auf ein 11-Jahrestief ist daher die ideale Kaufchance, um Silber historisch günstig zu einem Gold/Silber-Ratio von 120 zu erwerben und auf Sicht der nächsten Jahre große Gewinne zu machen.

Freiheit ist die Lösung unserer heutigen gesellschaftlichen Probleme

Zum Ende dieser Analyse bleibt zu sagen, dass diese Krise in einer freiheitlich marktwirtschaftlichen Gesellschaft unmöglich wäre. Unter einem Goldstandard wäre eine nur annähernd ähnliche Kreditexpansion in einem Rechtsstaat unmöglich. Stattdessen würden Unternehmen auf Ersparnisse und organischem Wachstum, anstatt Schulden gründen, womit exogene Schocks, wie die aktuelle Krise, ohne Probleme weggesteckt werden könnten. Zudem dürfte eine freiheitliche Gesellschaft mit freien Medien schneller und wahrheitsgemäßer auf diese Krise reagieren, die sich über zwei Monate in China abzeichnete, womit genügend Zeit für entsprechende Maßnahmen bleiben würde. Privatstädte in einer Privatrechtsordnung hätten ihre Einwohner vor Gefahren geschützt und durch Aufklärung präventiv agiert, ohne die Freiheit dabei einzugrenzen. Russland, das bisher vor den Folgen der Krise größtenteils verschont bliebt, sowie auch Taiwan, zeigen, dass besseres Krisenmanagement den aktuellen Stillstand hätte verhindern können.

Ob die Krise jetzt nun noch einen Monat oder ein halbes Jahr andauern wird, ob es politische Veränderungen mit einem Verlust der Freiheitsrechte oder eine Normalisierung geben wird, oder gar eine Besserung der vorherigen Zustände, ist ungewiss. Ganz sicher wissen wir jedoch, dass die aktuellen staatlichen Eingriffe der Notenbanken den Euro sowie den US-Dollar massiv abwerten und die Preise für Gold und Silber nominal, sowie aufgrund der gestiegenen Investmentnachfrage auch real, stark nach oben katapultieren werden. Deshalb bleibt unser Rat weiterhin, kaufen Sie Edelmetalle und schützen Sie Ihr Vermögen vor der kommenden Enteignung durch Inflation!

Die US-Regierung will Geld drucken und direkt an die Bevölkerung verteilen lassen, was auch Helikoptergeld genannt wird

Analyse zu Silber: Nach dem Abverkauf beginnt die Hausse!

Terminmarkt: Schlechtester CoT-Report der Geschichte

Der Preis war am Stichtag Dienstag der Vorwoche um 4,24$ gefallen und der CoT-Index dabei nur um winzige 4 Punkte gestiegen. Wir hätten hier eher mit einer völligen Liquidierung aller Long-Positionen gerechnet, doch nicht mit so einem mäßigen Report. Zu der Schwäche kommt noch hinzu, dass auch die Positionen bei den großen vier Händlern reduziert wurden um 7 Tage der Weltproduktion, was den Markt noch einmal gestützt hat. Irgendwo her kam gigantisches physisches Angebot oder die industrielle Nachfrage ist völlig eingebrochen.

Man muss weiterhin vorsichtig sein bei Gold und Silber und weitere kurzfristige Rücksetzer beim Silberpreis sind aktuell noch nicht auszuschließen. Man muss daher enge Stopps setzen, wenn man einen kurzfristigen prozyklischen Ausbruch kauft. Würden wir heute hier eine 80% Bereinigung sehen, dann könnte man blind in das fallende Messer greifen. Bei diesen Daten muss man jedoch damit rechnen, dass die letzten Tiefs beim Silber noch einmal unterschritten werden könnten. Käufe auf Sicht von 3-12 Monaten oder mehreren Jahren sind hingegen jetzt extrem gut und liefern kaum ein Risiko.

Ein Hoffnungsschimmer bleibt jedoch, da die Notenbanken so viel Geld drucken und der Preis historisch günstig ist, dürfte die Investmentnachfrage schnell ansteigen. Da der Einbruch so schnell erfolgte, wird es womöglich kaum Bären in diesem Umfeld geben, die jetzt noch auf einen weiterhin fallenden Preis wetten werden. Daher müssen die CoT-Daten diesmal keinen Extremwert erreichen, sondern könnten bereits bei einer neutralen, mittleren Positionierung bereits ein Kaufniveau signalisieren. Zusätzlich sitzen die Commercials auf hohen Short gewinnen, die sie nach dem Einbruch, in Erwartung wieder steigender Preise, womöglich eindecken könnten, was den Silberpreis tendenziell zusätzlich stützen dürfte.

Der Terminmarkt hatte sich trotz des starken Preiseinbruchs nicht völlig bereinigt Die einfache Darstellung zeigt an der gelben Färbung, dass die Spekulanten historisch eher neutrale Position halten

Weitere CoT-Charts zu insgesamt 37 Futures finden Sie wöchentlich aktualisiert auf http://www.blaschzokresearch.de/research/cot-daten/


Dieser folgende Chart seit 2007 zeigt, wie der Silberpreis infolge des damaligen deflationären Einbruchs in der Rezession um 50% eingebrochen war. Aktuell haben wir kein deflationäres Umfeld, dafür jedoch einen plötzlichen massiven Einbruch der industriellen Nachfrage aufgrund des völligen Stillstands eines Teils der Weltwirtschaft, was zu einem Einbruch um über 30% führte. Der Silberpreis in Euro steht aktuell auf dem tiefsten Stand seit 2009. Real, inflationsbereinigt um die Vervierfachung der US-Geldmenge, ist Silber aktuell historisch günstig, was auch das historisch einmalig hohe Gold/Silber-Ration von aktuell 120 deutlich zeigt.
Auf den Einbruch des Silberpreises um 50% im Jahr 2008 folgte mit den QE-Programmen eine Rallye um 380%, die fast ohne Atempause erfolgte. Aktuell haben wir bereits das inflationäre Umfeld durch die neuen QE-Programme, weshalb der Silberpreis nun auch wieder in Bälde eine neue Rallye starten könnte, sobald die Investmentnachfrage stark genug geworden ist. Daher könnten wir uns gut vorstellen, dass der Silberpreis bereits zum Ende des Jahres wieder bei 17 € je Feinunze gehandelt wird.

In 2008 brach der Silberpreis während des deflationären Crashs um 50% ein, nur um danach um 380% anzusteigen

In den letzten Monaten hatte ich immer wieder vor einem Einbruch des Silberpreises auf noch einmal 14€ gewarnt, was ungern gehört wurde. Abgesehen vor der relativen Schwäche und dem physischen Überangebot am Markt, zeigte der Lockdown Chinas, dass ein Nachfrageschock auf den Silbermarkt zurollen würde, weshalb zuletzt unsere Prognose immer pessimistischer wurde. Dieser Einbruch kam für keinen guten Analysten überraschend.

Der Silberpreis fiel im Tief kurzzeitig noch einmal unter 11 € je Feinunze

Im Dollar-Wochenchart für Silber sehen wir, dass die langjährige Unterstützung bei 14$ gefallen war und auch hier der Silberpreis auf ein 11-Jahrestief fiel. Auf mittelfristige Sicht sehen wir aktuell schon gute antizyklische Preise, während kurzfristig noch ein weiterer kleiner Rücksetzer möglich wäre.

Wir erwarten, dass der Silberpreis relativ schnell in die alte Handelsspanne zwischen 14 $ auf der Unterseite und 19,50 $ auf der Oberseite zurückkehren wird. Über 14$ ist Silber wieder prozyklisch long und über 19,50 $ gibt es ein großes Kaufsignal beim Silber mit einem ersten Ziel bei 26$, wobei diese Marke womöglich erst im kommenden Jahr oder frühestens zum Jahresende erreicht werden könnte.

Silber in USD notiert aktuell unterhalb der wichtigen Unterstützung von 14 $

Im aktuellen Intraday-Chart sieht man, wie der Silberpreis sich langsam stabilisiert. Bei 11,80$ liegt eine Unterstützung – wird diese noch einmal gebrochen, so droht ein finaler spekulativer Ausverkauf, wobei die CoT-Daten dann doch noch einen Extremwert erreichen würden. In diesem Fall werden wir sofort bei 9,50$ in das fallende Messer greifen und kaufen. Mit der Rückkehr des Preises über 11,80$ würde sich ein weiteres prozyklisches Kaufsignal ergeben und über dem Widerstand bei 13,20 $ letztlich ein drittes Kaufsignal auf mittelfristige Sicht. Wir sind nach dem Rücksetzer langfristig sehr bullisch für Silber. Sollte der Kampf gegen den unsichtbaren Feind des Coronavirus erfolgreich sein, dürfte danach Silber relativ schnell unter einem wieder besseren wirtschaftlichen Umfeld mit einer Normalisierung der Nachfrage und zusätzlicher Sprengkraft der QE-Programme durch die Decke gehen.

Die Bodenbildung beim Silber schreitet voran


Rechtliche Hinweise und Fußnoten einblenden

Blaschzok Research Newsletter